2. September 2016

Donald Trump und die illegalen Einwanderer

Die Einwanderungsbombe

Wenn es nicht so traurig wäre, käme man bei der Lektüre des Figaro nicht aus dem Lachen heraus. Leider interessiert es viele deutsche Leser nicht, was in Frankreich los ist, dabei ist Frankreich exemplarisch für das, was in Deutschland durch die Politik der Angela Merkel in Gang gesetzt worden ist: die Überflutung mit illegalen Einwanderern, die beschönigend als "Flüchtlinge" bezeichnet werden.

Die Papierausgabe des Figaro, vom 2. September 2016, könnte aus der Druckerpresse einer psychiatrischen Klinik kommen, in der Patienten und behandelnde Ärzte sich gleichberechtigt äußern, aus einer kleinen, von Unbilden abgeschotteten Welt, die nur sporadisch und in homöopathischen Dosen dem Geschehen des wirklich wahren Lebens ausgesetzt wird, das allerdings von Politikern durchsetzt ist, die man umgehend in die Klapsmühle einweisen sollte.

Berichtigung im Text. Donald Trump hat sehr wohl von Deportation gesprochen!
Update unterm Text! 4. September 2016
Update, vom 7. September 2016: Hahaha! Hillary Clinton lehnt die Einladung ab!

Illegale Einwanderung : die Abschiebungen im freien Fall. Immigration clandestine : les expulsions en chute libre. Von Januar bis Juni 2016 gebe es laut einem dem Figaro vorliegenden vertraulichen Dokument der Regierung knapp 20% weniger Abschiebungen als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das ist Thema mit Variationen des Figaro-Journalisten Jean-Marc Leclerc. Eine Graphik verdeutlicht in Zahlen und Prozenten die Lage, die sich ständig verschlimmert:

Rückkehr von Illegalen aus dem Nicht-Schengen-Raum, Rückführung an die Grenze, Hilfe an freiwillige Rückkehrer, unaufgeforderte Rückkehrer, alles im freien Fall. Es handelt sich um 8 660 Asylbewerber im Vergleich zu 10 800 im Vorjahr. Dieses Ergebnis wird auf zwei Seiten dargestellt. Weitere Überschriften:

Le nombre de demandeurs d'asile issus d'Afghanistan a bondi en cinq mois… de 964 %!
Die Zahl der Asylbewerber aus Afghanistan ist in fünf Monaten angestiegen ... um 964%!

Immigration: "On n'a jamais connu une telle situation de tension"
Einwanderung: "Niemals hat man eine solche Situation der Anspannung gekannt"

Bei den Afghanen geht es um den Anstieg der Asylbewerberzahl von 218 auf 2 319, ebenfalls kaum zu Buche schlagend. Der andere Beitrag handelt vom Druck, den Tausende von asylsuchenden Eriträern und Sudanesen an der Grenze von Italien und Frankreich ausüben, in der sehr unübersichtlichen Gegend von Menton. Dazu weiß derselbe Jean-Marc Leclerc, im Figaro, am 24. Mai 2016:

"Der Einwanderungsdruck verschärft sich. 20 000 Asylbewerber wurden in den ersten drei Monaten vom Office français pour la protection des réfugiés et des apatrides (Ofpra) registriert, vom Französischen Amt für den Schutz von Flüchtlingen und Heimatlosen/Staatenlosen, gegen etwas mehr als 17 000 in den ersten drei Monaten 2015, was mit 16% Anstieg das Jahr aller Rekorde bedeutet."

Interviewt wird jetzt der Nationale Sekretär der Alliance Olivier Hourcau, dessen Gewerkschaft hauptsächlich die Unteroffiziersränge und das Wachpersonal vertritt. Die Rückführung sei zweitrangig geworden in Anbetracht des Ansturmes großer Massen von Eindringlingen an der Grenze. Es leide darunter ebenso die Bekämpfung der Schleuserringe.

Ich bin mehrfach über die italo-französische Grenze gewandert, es ist nichts leichter als das!

Für 2016 werden zusätzliche 100 000 Asylbewerber in Frankreich erwartet, liest man derweil im Leitartikel des Yves Thréard. "Die Politik der Angela Merkel "ist langfristig nicht durchzuhalten", erklärt Premierminister Manuell Valls, im Februar, berunruhigt darüber, daß sie den Flüchtlingen des Nahen Ostens Tür und Tor öffnet. Er sollte sich allerdings bei seiner Hellsichtigkeit mehr um Frankreich kümmern, wo sich gegenwärtig eine Einwanderungsbombe bildet, meint der Leidartikler.


Allein in der gebeutelten Stadt Calais werden die Bürger von mehr als 10 000 Illegalen in bewaffneten Banden terrorisiert. Der sozialistische Innenminister Bernard Caseneuve empfiehlt ihnen, im Mai 2015: "Ich würde es begrüßen, wenn Sie Asyl in Frankreich beantragten!" Und die Bürgermeisterin Natacha Bouchart, von den bürgerlichen Républicains (LR) ergänzt: "Die Bürger von Calais können  durch diese Einwanderer bereichert werden!" Ivan Rioufol meint dazu, auf Seite 17, wohin es wahrscheinlich viele Leser nicht mehr schaffen, weil sie schon erledigt sind ob des Wahnsinns:  

À ceux qui marchent sur la tête ... Ça suffit ! An diejenigen, die auf dem Kopf gehen ... Das reicht!


Die viele Seiten lange Erörterung des Problems der illegalen Einwanderung entgegen genommen, geht's auf Seite 7 "International"  weiter mit Freund Philippe Gélie, der nach einigen Tagen der Besinnung endlich wieder zu seiner bewährten Masche der Denunzierung des Donald Trump zurückgefunden hat. Ich hatte das schon vermißt!

Wie staunt man über seine Berichterstattung zum Problem der illegalen Einwanderung!

Für das, was seine Kollegen bejammen, nämlich das Fehlen einer Politik zur Beendigung der illegalen Einwanderung, wird Donald Trump in den Boden gestampft. Er erklärt, und Philippe Gélie kann seine Empörung nicht verbergen: "Quiconque est entré aux États-Unis illégalement ... est sujet à déportation."

"Wer immer die USA illegal betreten hat ... unterliegt der Deportation."  Während die illegalen Einwanderer rückkehren, aus Frankreich rückgeführt werden, heißt das für Donald Trump Deportation, ein Begriff, der in Europa, besonders unter Juden, einschlägige Assoziationen hervorruft. "Nach einem beruhigenden Treffen mit dem mexikanischen Präsidenten, hat der Republikaner sein repressives Arsenal gegen die Illegalen enthüllt."

Der Korrespondent setzt noch einmal nach mit der Deportation: Elf Millionen Illegale werden im Land vermutet: la déportation forcée d'environs six millions d'entre eux, verspreche er, die zwangsweise Deportation von sechs Millionen von ihnen. 

Stattdessen äußert er wörtlich: "Under my Administration, anyone who illegally crosses the border will be detained until they are removed out of our country," Trump said. "Unter meiner Regierung werden alle, die illegal die Granze überqueren, inhaftiert, bis sie aus unserem Land entfernt worden sind," sagte Trump. Dies, und was Donald Trump sonst noch in Phoenix, Arizona, kurz nach seiner Rückkehr bzw. seiner Deportation aus Mexiko in einer langen, mit politisch aufgeladenen Themen bestückten Rede erklärt, liest man im Artikel von Matthew Boyle, Breitbart News, vom 31. August 2016: Donald Trump Throws Down in Phoenix: Champions 10-Step Immigration Reform Plan. Es gebe laut offiziellen Daten in den USA ca. zwei Millionen kriminelle Illegale:

But their days on the run will soon be over. They go out, and they go out fast. Moving forward, we will issue detainers for all illegal immigrants who are arrested for any crime whatsoever, and they will be placed into immediate removal proceedings. We will terminate the Obama Administration’s deadly non-enforcement policies that allow thousands of criminal aliens to freely roam our streets.

Berichtigung. Donald Trump hat sehr wohl von Deportation gesprochen!

"In a Trump Administration, all immigration laws will be enforced. As with any law enforcement activity, we will set priorities. But, unlike this Administration, no one will be immune or exempt from enforcement – and ICE and Border Patrol officers will be allowed to do their jobs. Anyone who has entered the United States illegally is subject to deportation – that is what it means to have laws and to have a country.

Our enforcement priorities will include removing criminals, gang members, security threats, visa overstays, public charges – that is, those relying on public welfare or straining the safety net, along with millions of recent illegal arrivals and overstays who’ve come here under the current Administration."

TEXT: Donald Trump’s Speech In Phoenix On Illegal Immigration. By Alex Pappas,
The Daily Caller, August 31, 2016

Es kommt aber nicht vor, daß der mexikanische Präsident Enrique Peña Nieto, der beide Kandidaten eingeladen hat, nicht damit rechnete, daß Donald Trump als erster zusagt. Damit durchkreuzt er dessen Politik. "Zu Gast bei Feinden", betitelt die FAZ, am 1. September 2016, den Coup. 

"Ende der vergangenen Woche hatte die mexikanische Regierung beide Präsidentschaftskandidaten eingeladen. Dem Vernehmen nach hatte Peña Nieto schlicht nicht damit gerechnet, dass ausgerechnet Trump als Erster zusagt. 'Ich weiß nicht, wie Sie darauf gekommen sind, dass es eine gute Idee sein könnte, Donald Trump einzuladen', sagt der mexikanische Politik-Analyst Alejandro Hope."

Der mexikanische Präsident ist im Volk unbeliebt, und so erhoffte er Zuspruch durch die erwarteten milden Sprüche der Kandidatin Hillary Clinton, mit der das gewiß abgesprochen war: Wir lieben Euch alle, Ihr Mexikaner, ob in Mexiko oder als Illegale bei uns, in den USA! Von Donald Trump erwartete er bei Kentnis von dessen Ansichten nur Schelte oder gar, daß er die Einladung ausschlägt.

"Trump sah präsidial aus, und er erlangte zwei Schlüsselkonzessionen vom mexikanischen Präsidenten, nämlich die Notwendigkleit zur Neuverhandlung des North American Free Trade Agreement (NAFTA), und daß die USA das Recht haben, eine Mauer zu bauen," weiß Breitbart.

Was immer Hillary Clinton bei ihrem Besuch in Mexiko sagen wird, es wird gegen die Demokraten ausgehen. Die Bürger der USA haben gehört, was Donald Trump an Tatsachen über die illegal im Lande befindlichen Einwanderer  gesagt hat, und darauf folgt dann das Gesäusel der Hillary Clinton.

Zum Schluß noch eine Bemerkung zu der Infamie des Philippe Gélie, die Prozentzahl der von den Illegalen in den USA verübten Verbrechen betreffend. Donald Trump präsentiere sie als den Hauptgrund für die Kriminalität im Lande, dabei machten sie nur einen schwachen Prozentsatz aus im Vergleich zur Kriminalität der Gangs.

Nicht nur läßt er unberücksichtigt, daß in den USA zahlreiche Gangs aus eben den Illegalen bestehen, sondern er setzt auch die Kriminalität von Kreisen aus den elf Millionen Illegalen in Beziehung zur Gesamtzahl der Kriminalität in den USA, unter den knapp 325 Millionen Bürgern. Da machen sie in der Tat einen schwachen Prozentsatz aus. 

Donald Trump aber setzt die Kriminalität von Illegalen im Lande in Beziehung zur Gesamtzahl der Illegalen, und darum verspricht er, sechs Millionen der elf aus dem Lande zu schaffen.

Philippe Gélie kann es nicht lassen. Il récidive, heißt das französisch.

Update, vom 4. September 2016

Mein amerikanischer Freund, der mir die Deportation ins Haus schickte, meint, daß ich anscheinend Sympathien für Donald Trump hege. Dazu kann ich nur sagen: Es bleibt mir nichts anderes übrig, da mir Hillary Clinton seit dem Wahlkampf der Demokraten, 2008, ein Greuel ist. Da nämlich stoße ich außer auf ihre verlogenen Reden vor und nach der Wahl des Barack Obama zum Präsidentschaftskandidaten und zum Präsidenten auch auf einen Artikel von Stephen Farell, The Times of London, 28 November 2001West´s feminists under fire from female general

Die im November 2001 sechzigjährige einzige afghanische Generalin Suhaila Siddiq, Paschtunin, Direktorin eines Frauen- und Kinderkrankenhauses in Kabul und "Heldin einer Generation von jungen Frauen, die im Lande geblieben sind", fällt ein vernichtendes Urteil "über die westlichen Feministinnen und ihre Besessenheit von der Burka".

Über Hillary Clinton, eine weitere solche Anwältin, sagt sie schlicht: "Sie kann ihre eigenen Rechte gegenüber ihrem Mann nicht verteidigen. Wie kann sie die Rechte meines Landes verteidigen?"

Of Hillary Clinton, another supposed advocate, she simply says: She cannot defend her own rights against her husband. How can she defend the rights of my country?

Mehr dazu im Artikel, vom 17. Dezember 2008Jon Favreau, Busengrapscher und Held des "Figaro"

Der amerikanische Freund gibt in seiner Deportations-Mail noch zu bedenken:

"Im Grunde hat er also seine früheren Aussagen nicht revidiert, als er auf Eisenhowers Deportationsprogramm verwies. Letzte Woche erst hörte ich ihn schwadronieren, er würde die Illegalen so weit weg bringen lassen, dass sie nicht mehr zur Grenze zurück finden würden.

Die meisten "Illegalen" kommen aus Mexiko und anderen mittelamerikanischen Staaten wie Guatemala und El Salvador. Wir sollten uns daran erinnern, dass die USA Mexiko per Krieg praktisch halbiert haben und Guatemala und El Salvador mit brutalen Quislingen ausstaffiert hatten. Kein Wunder also, dass in jenen Ländern vieles schief läuft und die dortigen Menschen nun die Verursacher ihrer Misere beehren und versuchen sich dort anzusiedeln, wo sie einstmals vertrieben wurden."


Wenn man Umfrageergebnisse sucht über Hillary Clintons und Donald Trumps Chancen, staunt man, daß sich in den USA außer der in Frankreich und Deutschland allseits beliebten Hillary Clinton und dem ebenso vehement verabscheuten Donald Trump noch zwei weitere Kandidaten zur Wahl stellen; sie werden bei uns grundsätzlich nicht erwähnt: Die Ärztin Dr. Jill Stein, von den Grünen, und der ehemalige Gouverneur von New Mexico Gary Johnson, von der Libertarian Party.

Vielleicht berichtet Philippe Gélie ja eines Tages auch von ihnen?

Update, vom 7. September 2016


Muir also asked Clinton whether she'll accept Peña Nieto's invitation to visit Mexico before Election Day in November, as Trump did. Clinton responded, "No."

Clinton Says Trump Created 'Diplomatic Incident' With Mexico Trip
By JOSH HASKELL, abcNews,  Sep 5, 2016, 4:37 PM ET