24. April 2011

Iran PressTV auf Kanal 1275

Wer eine Salatschüssel auf dem Dach hat, ist fein raus, der kann sich die Auslassungen, Verdrehungen und Lügen der deutschsprachigen und französischen MSM über den "arabischen Frühling" (226 000 Ergebnisse), den "printemps arabe" (1 070 000 Ergebnisse), sparen. Mit wenigen Ausnahmen wie der des bereits mehrfach zitierten Georges Malbrunot berichten die altpapierreifen und wellensalatverdächtigen MSM nämlich von ihrem Hotelfenster oder gar aus einem anderen Land über das, was eben in den arabischen Staaten über die Straße läuft. Man kann's verstehen; denn die modernen Freiheitskämpfer, die wie ihre Vorfahren seit 1 330 Jahren gegeneinander mit dem bewährten Schlachtruf Allahu Akhbar ins Gefecht ziehen, nehmen ebensowenig Rücksicht auf ihre Journalistenfreunde wie die libyschen, ägyptischen, syrischen und jemenitischen Herrscher auf ihre Journalistenfeinde.

PressTV dagegen bietet Sicherheit durch verläßliche Nachrichten. Nach ein bis zwei Stunden erkennt jeder unter den Straßenkämpfern Freund und Feind. PressTV schreibt's dazu, Ayatollah Ali Khamenei hält darüber segnend seine Hand und winkt vom Balkon. Es handelt sich bei den von den MSM als Demokratiebewegung mißverstandenen Ereignissen um "Islamic Awakening", islamisches Erwachen. Ähnlich wie seinerzeit dem Ruf "Deutschland erwache!" folgen nun die Muslime der arabischen Welt dem von Barack Obama mit seinem Interview für Al-Arabiya und vor allem mit seiner Kairoer Rede initiierten Aufbruch der "drei Kreise".

Im Juni 2009 nötigt der US-Präsident Hosni Mubarak, hohe Würdenträger der Muslimbrüder zu seiner Rede einzuladen, die er in der den Muslimbrüdern verpflichteten Al-Azhar-Universität hält. So aufgewertet, bestimmen sie von da an, wie es in Ägypten, Libyen, Syrien und dem Jemen weitergeht. Konsequentere Kämpfer der Libyan Islamic Fighting Group (LIFG), wie al-Qaida und Hamas eine Zweigstelle der Muslimbruderschaft, erledigen unaufgefordert die Dreckarbeit für ihre Brüder in Kairo. Der Iran schickt in iranischen Gefängnissen inhaftierte oder unter Hausarrest stehende al-Qaida- und LIFG-Kämpfer zur rechten Zeit gezielt in ihre Heimatländer zurück.

Der britische Al-Guardian müht sich redlich den Aufruhr in Libyen nicht als gelenkt von der LIFG zu präsentieren: "Die Rebellen Libyens weisen die al-Qaida Verdrehung Qaddafis zurück. Qaddafis Behauptungen, daß die Terrorgruppe hinter dem Aufruhr stecke, sind aufrichtig - aber mangeln der Glaubwürdigkeit." Das muß auch so sein, denn wie wollten Großbritannien, Frankreich und die USA den militärischen Einsatz für ihre strategischen und wirtschaftlichen Interessen rechtfertigen, wenn sie zugäben, auf Seiten der al-Qaida und ihrer Derivate zu operieren? Die Tatsachen sowie Sprecher der LIFG geben Muammar al-Gaddafi recht.

Ich bekenne, daß ich das vor zehn Jahren nicht für möglich gehalten habe, daß orthodoxe Schiiten, für die sich die iranischen Machthaber ausgeben, radikale sunnitische Terroristen bei sich aufnehmen, nicht etwa im Knast, sondern sie zwecks besserer Konspiration in Luxusvillen ihre Treffen organisieren zu lassen. Nach dem 11. September 2001 gehen entsprechende Nachrichten um die Welt, der Iran beherberge al-Qaida-Kämpfer. Aber sie werden doch an Saudi-Arabien ausgeliefert?

"Despite Iran’s recent cooperate with America in handing over 16 Al Qaeda fighters to Saudi Arabia, once again U.S. replicated its warn against Iran not to harbor terrorist. Base of some unreliable Arab intelligent sources, U.S. claimed that two Al Qaeda deputies, who are on FBI’s most-wanted list, are being hosted in Iran." So interpretiert ein Anhänger der Mollahs eine Nachricht des CNN, vom Juni 2002; sie ist heuer nicht mehr komplett aufzufinden, Spuren davon finden sich in Blogs.

Den Einsatz westlicher Staaten zugunsten islamischer Terrorgruppen, verniedlicht als humanitäre Hilfe und Unterstützung der Demokratiebewegung, halte ich inzwischen allerdings für ausgemacht. Wer sollte dem Iran verdenken, daß er bei dem Machtkampf in seinem Vorgarten mitmischt, noch dazu, da keines der Mitglieder der "internationalen Staatengemeinschaft" den Iran in seinen Aktivitäten zur Entwicklung von Atombomben in die Schranken weist? Erlaubt ist, was gefällt!

Revolution gegen die sunnitischen Herrscher ist nach iranischer Lesart ausgebrochen in Ägypten, Libyen, dem Jemen. "Anti-American Sentiment" treibt die Pakistanis "unterschiedlicher religiöser Richtungen" in Rawalpindi und Islamabad zu Tausenden auf die Straßen, wo sie gegen amerikanische und israelische Pläne gegen den Islam protestieren. Selbstverständlich bestehen tiefe Zerwürfnisse der islamischen Welt nicht seit 1 330 Jahren, sondern die USA und Israel sind dafür verantwortlich. Es ist wie immer, die Muslime sind Opfer. Ali Khamenei bestreitet jede Einmischung des Iran.

In Bahrein dagegen, einem seit Generationen vom Iran als Eigentum beanspruchten Inselstaat, herrscht "Brutality" der sunnitischen Machthaber gegen die schiitische Mehrheit. In Syrien beklagt der Iran "Unrest", gegen den schiitisch-alawitischen Bashar al-Assad gerichtete Unruhen. Der stellvertretende Vorsitzende des Parlamentskomitees für Nationale Sicherheit Esmail Kowsari weist Anschuldigungen als unrealistisch von sich, der Iran mische sich in die internen Angelegenheiten Bahreins ein und fordert die Regierung Bahreins auf, den Vereinten Nationen dafür Beweise vorzulegen. Warum erklärt er nicht gleich, die Aktivitäten fielen unter Innenpolitik?

Derweil toben die Schiiten in den Straßen von Manama und fordern die Errichtung eines Kalifats.

In den USA, wo sich der Iran ebenfalls in nichts einmischt, sind in einem der ersten gemeinsamen Proteste Demonstranten aus Staaten des Nahen Ostens und Nordafrikas unterwegs und solidarisieren sich in Washington in einem Protestmarsch für "Freiheit und Reform": Support for Arab Uprisings. Unterstützung für arabische Aufstände. Organisiert wird der Marsch von der im Internet nicht aufzufindenden Murooj al-Wazir, sie heißt nämlich Morooj Alwazir, nacheinander Studentin der Winston Churchill Highschool, Potomac, Maryland, der katholischen Marymount University, Arlington, Virginia, sowie der American University Rome, Italy, und nun, wie sie angibt, in der Kuwait-America Foundation (KAF) beschäftigt, wo sie allerdings ebenfalls nicht aufzufinden ist.

In der KAF sind George W. Bush, John Kerry und Hillary Clinton gern gesehene Gäste, hat sich doch Kuwait verdient gemacht, in dem die Tochter des damaligen Botschafters in Washington die herzzerrreißende Geschichte über die von Saddam Hussein aus den Brutkästen gerissenen Babies unters Volk brachte: The Lie. Die Lüge. Zum Dank ist im Mai 1991 die Kuwait-America Foundation gegründet worden.

Besondere Anklagen wegen Verletzung der Menschenrechte gehen von Morooj Alwazir gegen Saudi-Arabien und Bahrein, deren Herrscher die Hauptfeinde des Irans sind. Ein älterer Herr verurteilt die Tötungen von Demonstranten durch Muammar al-Gaddafi, er und seine Söhne möchten bitte abtreten. Der Jemen ist ein weiterer Staat im Einzugsbereich des Iran. Für die jemenitischen Demonstranten gegen Diktator Ali Abdullah Saleh sprechen ein anonymer Araber sowie der in Saudi-Arabien geborene, seit 1967 in den USA lebende Ali Alyami, Gründer und Direktor des Centers for Democracy and Human Rights in Saudi Arabia (CDHR), "muslimischer Held" der Phyllis Chesler, Partner der neo-konservativen Heritage Foundation, des Hudson Institute, von ehemaligen Mitarbeitern des US-Justizministeriums und der CIA: "Islam Is Against Democracy". Mit dem Milliardär Richard Mellon Scaife, Sponsor der drei Institutionen, und dem Iran wider die Diktaturen in Saudi-Arabien, Bahrein und Jemen!

Marjan Asi, im Hijab, berichtet darüber für Iran PressTV [nicht mehr online].

Aber nicht nur Washington, sondern auch Deutschland widmet sich der Iran in seiner Berichterstattung durch PressTV, und zwar den Ostermärschen. 1 500 Marschierer in Berlin, in den anderen Städten mehrere Hundert verkauft PressTV-Korrrespondent Stefan Herrmann als Erfolg: "This year's marches had a high turnout." Die diesjährigen Märsche hatten ein hohes Aufkommen. Der junge Mann kennt nicht die Ostermarsch-Bewegung, sonst hätte er die Trüppchen Aufrechter nicht lächerlich gemacht. In Deutschland marschieren die Pazifisten seit 1960:

"1962 beteiligen sich schon etwa 50.000 und 1966 sogar rund 140.000 Menschen an den Märschen. Ihren Höhepunkt erreicht die Bewegung 1968 mit über 200.000 Teilnehmern. Nachdem die Ostermarsch-Bewegung in den 70er Jahren an Bedeutung verloren hat, wird sie durch die Friedensbewegung der 80er Jahre wiederbelebt. An den Ostermärschen der Jahre 1982 und 1983 nehmen mehrere 100.000 Menschen teil."

Stefan Herrmann berichtet live aus Bremen. Dort steht der Marsch unter dem Motto: "Stop den Krieg in Afghanistan!" Deutschland, der drittgrößte Waffenlieferer der Welt, wird angeklagt. Davon, daß jemand die Bundesregierung aufgefordert hätte, energisch gegen die Auf- und Ausrüstung des Iran mit Material zur Atomwaffenproduktion vorzugehen, ist nichts zu hören. Stattdessen kommt ein Poster ins Bild: "Israel raubt den Palästinensern die Lebensgrundlage". Das muß doch einmal von der alten Dame mit den silbergrauen Haaren vorgezeigt werden! Aber "Biosprit Hunger" ist auch ein heißes Thema, wie der Auftritt "gegen Nazis". Stefan Herrmann und PressTV fühlen sich nicht angesprochen.

Michael Lassowski, von der Bremer Linkspartei, aus dem Hause der Bremer Finanzverwaltung, wird interviewt. Du nützlicher Idiot, möchtest du nicht die Geschichte deines Genossen von der kommunistischen Tudeh-Partei Noureddin Kianouri zur Kenntnis nehmen und daraus lernen?

Der nächste Interviewpartner ist Ekkehard Lentz, vom Bremer Friedensforum ("Kein Blut für Öl" usw.) Er müßte von Noureddin Kianouri gehört, vielleicht sogar wie ich im Fernsehen zur besten Sendezeit gesehen haben, wie die iranischen Machthaber den gebrochenen Mann vorführen. Aber Linke sind resistent gegen Tatsachen. Wo die Wahrheit wütet, wächst kein Gras mehr.

Ob der "Bremer Taliban" mitmarschiert ist, verrät der PressTV-Korrespondent nicht.

Wer sich wundert, daß ausgerechnet aus Bremen berichtet wird, dem sei in Erinnerung gerufen, daß sich dort eine Hochburg der Anhänger des iranischen Mollahstaates befindet. Es ist die Heimat der türkisch-stämmigen Muslim-Markt-Betreiber Yavuz und Gürhan Özoguz. Diese beten fünfmal am Tag und freuen sich, daß sie nicht Allah erzürnen wie die Juden oder in die Irre gehen wie die Christen. Manchmal beten sie auch eine Mubahala, in der Islam, Anhänger der Religion, Haßprediger und Lügner, Unwahrheiten, Strafe und Vernichtung beschworen werden.

Sie sind die Brüder der Integrationsbeauftragten der SPD-Bundestagsfraktion Aydan Özoguz, die verheiratet ist mit dem Hamburger Innensenator Michael Neumann (SPD). Sage einer, der Islam gehöre nicht zu Deutschland!

Die SPD schreckt vor nichts zurück, um sich an die Wählerstimmen der Muslime zu machen. Darin konkurriert sie mit den Grünen (mit fast allen Parteien, verbessert mich Leser Harald). Während Thilo Sarrazin sich Parteiausschlußverfahren gegenübersieht, sitzt Familie Özoguz schon im Zentrum der Macht. Die Islampolitik ruft die türkisch-stämmigen Aleviten auf den Plan. Sie werfen SPD und Grünen vor, Handlanger des türkischen Ministerpräsidenten zu sein.

Da inzwischen Recep Tayyip Erdogan zum Handlanger des Iran geworden ist, dienen sie alle dem Mollahstaat. Der wird von unseren Politikern und MSM anders behandelt als Ägypten, Libyen, Syrien, Jemen. Für den Iran wird keine Demokratie gefordert, und wenn es dort trotzdem eine Demokratiebewegung gibt, dann mißt man ihr keine größere Bedeutung zu. Die Sympathien deutscher Politiker für die Diktatoren im Iran geht durch alle Parteien, CDU/CSU, FDP, SPD, Grüne, Linkspartei. Nun warte ich darauf, daß demnächst alle gemeinsam eine Veranstaltung organisieren, auf der PressTV Vollzug melden kann. Vielleicht so ähnlich wie der Bundestagsbeschluß zu Gaza?

Ereignisse um die Revolution aufklären – Lage der Menschen in Ägypten, Libyen, und dem Jemen verbessern – Bahrein, den Libanon, den Irak, Pakistan, Afghanistan, Gaza und Syrien der Verwaltung des Iran und Israel bis zu einer Endlösung der Aufsicht der Vereinten Nationen unterstellen - Nahost-Friedensprozess unterstützen